Synodaler Ausschuss startet mit konstruktiven Beratungen

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Gregor Podschun bei der Sitzung des Synodalen Ausschuss in Essen. Foto: Synodaler Weg/Ewelina Sowa

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) schaut insgesamt positiv auf die erste Sitzung des neuen Gremiums. Nach einer konstruktiven Debatte konnte einstimmig eine Satzung beschlossen werden. Nun gilt es weiter den Weg für Reformen der Kirche zu bereiten.  

Essen, 11. November. Am Freitag und Samstag hat sich der Synodale Ausschuss zur konstituierenden Sitzung in Essen getroffen. Der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun nahm als einer von 74 stimmberechtigten Mitgliedern an der Sitzung teil. 

Hauptthema der ersten Sitzung war die Arbeitsweise des Synodalen Ausschusses selbst. Es konnte einstimmig eine Satzung und Geschäftsordnung für den Synodalen Ausschuss verabschiedet werden, die jetzt noch durch die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bestätigt werden muss. „Die Beratungen zur Satzung habe ich insgesamt als gemeinschaftlich und konstruktiv erlebt, auch wenn zunächst bei Fragen wie zum Beispiel den nötigen Mehrheiten bei Abstimmungen scheinbar sehr konträre Positionen zur Diskussion standen“, resümiert Gregor Podschun nach der Sitzung. „Es ist ein guter Schritt Richtung Synodalität, dass es keine 2/3-Mehrheit der Bischöfe mehr bei Abstimmungen braucht. Dass allerdings nur die Medien bei den Beratungen zugelassen werden und die restliche Öffentlichkeit ausgeschlossen wird, ist bedauerlich. So kann sich das Volk Gottes kein direktes und ungefiltertes Bild der Beratungen machen und kann sich nicht beteiligen. Wir müssen Transparenz über unsere Arbeit herstellen.” Außerdem war es bereits der Synodalversammlung nicht gelungen, dem eigenen Anspruch gerecht zu werden und den Synodalen Ausschusses geschlechter- und generationengerecht zu besetzen. „Bei den Beratungen zur Geschäftsordnung hat jetzt die Mehrheit der Männer die Frauen und nicht-binären Personen überstimmt und eine geschlechtergetrennte Redeliste verhindert. Hier zeigt sich beispielhaft das Problem der ungerechten Besetzung “, kritisiert der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun. „Dies muss sich im Synodalen Rat ändern.“  

Ihre Mitgliedschaft im Synodalen Ausschuss haben nicht alle Bischöfe erklärt. Rainer Maria Woelki (Köln), Rudolf Vorderholzer (Regensburg), Gregor Maria Hanke (Eichstätt) und Stefan Oster (Passau) hatten bereits im Sommer Protest an der Einrichtung geäußert und Verweigerung der Mitarbeit angekündigt. „Die vier Bischöfe nehmen ihre Verantwortung für ihre Diözese und das Volk Gottes nicht war. Sie erschweren damit ein konstruktives Vorankommen unserer Kirche und blockieren erneut Reformbemühungen, die die systematischen Risikofaktoren für sexualisierte Gewalt und Missbrauch beseitigen wollen“, kritisiert der BDKJ-Bundesvorsitzende die vier Bischöfe. „Wir begrüßen, dass die Arbeit jetzt aber trotz der Blockade dieser Bischöfe weitergeht und die anderen Bischöfe gemeinsam mit dem ZdK den begonnenen Weg fortsetzen.“ 

„Die erste Sitzung hat zudem gezeigt, dass bei einigen Bischöfen das Bewusstsein ihrer systemischen Macht noch wachsen muss. Die Bischöfe zeigen hoffentlich ihre Bereitschaft, sich an die Beschlüsse des Synodalen Ausschusses zu binden. Nach der ersten Sitzung bin ich zuversichtlich.”, sagt Gregor Podschun. „Allerdings war es ein Fehler des Synodalen Weges, dass Betroffene sexualisierter Gewalt nicht institutionell am Synodalen Ausschuss beteiligt sind. Auch hier braucht es für den Synodalen Rat eine Verbesserung.” 

„Entscheidend ist, dass wir gemeinsam weiter so konstruktiv an einer wirklich synodalen und demokratischen Kirche arbeiten, in der das gesamte Volk Gottes an der Leitung beteiligt wird und Macht kontrolliert und beschränkt ist“, fordert Gregor Podschun. „Wir als Jugendverbände wollen uns gerne dabei mit unseren Erfahrungen einbringen. Es braucht dazu institutionalisierte Beteiligungsmöglichkeiten von Jugendvertreter*innen an synodalen Gremien.“ Dazu hat die BDKJ-Hauptversammlung bereits im Mai 2023 den Beschluss „Mehr Mut zur Synodalität“ gefasst, welcher die Erwartungen der Jugendverbände an Reformen in der katholischen Kirche in Deutschland beschreibt. 

Der Synodale Ausschuss soll vor allem ein Arbeitsgremium sein, in dem neben dem Erarbeiten der Struktur und Arbeitsweise des Synodalen Rates auch die Texte bearbeitet werden sollen, die in der Synodalversammlung nicht abschließend beraten werden konnten. Auch soll die Umsetzung der Beschlüsse des Synodalen Weges begleitet werden. Der Synodale Ausschuss ist bis 2026 befristet. Mitglieder des Synodalen Ausschusses sind 27 Personen, die das Zentralkomitee der deutschen Katholiken gewählt hat, die 27 deutschen Diözesanbischöfe und Diözesanadministratoren und 20 von der Synodalversammlung gewählten Personen.

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